ist ein Stahlverdränger. Der 10m lange Rumpf besteht aus einem genieteten Bug und Heck und einem dazwischen geschweißten Mittelteil, laut Papieren 1955 gebaut. Man kann wohl davon ausgehen, dass dieses Datum den Zeitpunkt der Verlängerung durch Einsetzen des Mittelteils markiert. Bug und Heck dürften deutlich älter sein, denn eigentlich wurden Rümpfe ja nur bis zu den 30er Jahren genietet.
Das Schiff ist schon so etwas wie ein Raumwunder, denn trotz seines für die Elbe idealen Tiefgangs von nur 0,60m hat man sowohl im Salon als auch im Steuerstand Stehhöhe.
Als Antrieb dient ein kielgekühlter Mercedes Diesel OM636 mit stolzen 38PS, der die 6,5t mittels einer starren Welle auf etwa 11km/h bringt.
Ein Freund von uns entdeckte das Boot vor etwa fünf Jahren auf eBay und kaufte es. Zusammen mit ihm überführte ich es über etwa 700km über den Dortmund-Ems-Kanal, den Mittellandkanal und die Elbe nach Dresden. Diese Reise dauerte sieben Tage.
Als er Ende letzten Jahres das Schiff aus privaten Gründen abstoßen wollte, kauften wir es.
Zu diesem Zeitpunkt lag es seit knapp zwei Jahren an Land. Wir verbrachten die eine oder andere Nacht im Winter 2014/2015 an Bord und nahmen einige Schönheitsreparaturen vor. Im Frühjahr schliffen und strichen wir das Unterwasserschiff. Mitte März bestellten wir einen Autokran und ließen das Boot einkranen.
Im Rahmen einer standesgemäßen Feier im Loschwitzer Hafen tauften wir es um auf den Namen „AEGIR“.
Wikipedia beschreibt Aegir als einen Riesen der nordischen Mythologie:
„Ägir oder Ægir (anord. für Meer) ist nach der Prosa-Edda in der germanischen bzw. nordischen Mythologie der Name für den Riesen der See. Er wird außerdem auch Gymir oder Hlér bezeichnet. In vielen nordischen Erzählungen ist er der Freund der Götter und bewirtet diese in der Rolle des Gastwirtes.“ (Quelle: Wikipedia)
Andere Quellen beschreiben ihn als einen „Riesen des Meeres und des Bieres“ – das fanden wir einfach extrem passend als Namen für unser Schiff!
Wir verpassten ihm noch das eine oder andere technische upgrade, wie
- ein Schiffsfunkgerät
- eine neue Starterbatterie (70Ah nass)
- 3x 100AH Gel-Verbraucherbatterien von HAZE
- ein 20A-Ladegerät von Fraron
- einen 2kW Sinus 4-Takt-Hilfs-Stromgenerator ZI-STE2000IV
- ein Bord-WLAN mit LTE-Router
- einen 12V-Multimedia-Bord-PC mit DVB-T, tvheadend,
GPS, AISund 8″-Monitor im Steuerstand - upgrade 2016: Raspberry 3 mit Openplotter, headless (3G, WLAN-Accesspoint, AIS, GPS, NMEA-Multiplexer, div. Sensoren)
- upgrade 2016: 4kW Diesel-Luft-Heizung Planar 44D
- upgrade 2016: Victron Phoenix 375 Wechselrichter