Wir haben im Hafen von Belgern übernachtet. Das scheint das Ende der Welt zu sein. Absolute Dunkelheit. Kein Strom, kein Bad, dafür aber so finster, dass wir einen absolut grandiosen Sternenhimmel genießen konnten. Wir waren sehr zeitig dort, weil danach keine passende Anlegemöglichkeit existiert. Der Vorteil: Wegen der um diese Jahreszeit fehlenden Infrastruktur mussten wir auch nichts bezahlen.

Wir hatten einen Start um Punkt null-sechshundert geplant, mussten aber noch bis 6:30 warten, weil es einfach noch zu finster war. Noch aus dem Hafen heraus funkten wir um 6:15 Uhr die Gierseilfähre an, die uns versprach, den Weg für uns frei zu machen.

Den spektakulären Sternenhimmel der Nacht konnten wir nicht fotografieren. Die großartigen Eindrücke während des Sonnenaufgangs schon:

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Das Wetter blieb den ganzen Tag großartig. Unser Tag verlief super. Keine Schifffahrt, tolles Wetter. Nachmittags machte sich Aufregung breit, da achterlich die „River Allegro“ aufkam. Es war klar, dass sie uns überholen würde, also funkten wir sie bei Sichtkontakt an. Der Kapitän war sehr freundlich und sprach mit uns ab, wie er uns überholen würde.

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Bis dahin dachten wir, dies sei DER Aufreger des Tages vor dem Einlaufen in Dessau. Wir riefen einen Hafen in Dessau an, der sich im Internet sehr gut anhörte und damit warb, auch im Winter Liegeplätze anzubieten. Am Telefon klang das dann ganz anders: Nein, doch nicht im Winter! Hier können Sie nicht übernachten! Etwa 800m weiter ein ganz anderes Bild: Der Leopoldhafen beheimatet den Yachtclub Dessau, der Hafenmeister war am Telefon total entspannt: Ja, unsere Bootsgröße passt gerade noch so, selbstverständlich gibt es Strom und Duschen!

Und dann passierte es: Gerade als wir in die Hafeneinfahrt steuerten, verreckte unsere Maschine!

Wir spulten das Notfallprogramm ab: Ankern, DANN Gedanken machen. Der Anker hielt sofort. Wir wurden etwa 20m unterhalb der Hafeneinfahrt ständig (für Landratten: das Boot hielt Dank des Ankers an).

Kurz machte sich Panik breit. Anruf im Hafen: Hilfe!!! Antwort: Wir schicken euch die Polizei! Danke. Dann: Was ist passiert? Kurze Prüfung: Die Antriebswelle ist fest! Weitere Prüfung ergab (wir verkürzen das jetzt hier mal dramatisch):

Wir hatten uns eine eigene Leine in die Schraube gefahren!

Während an Land die Rettungsaktion der Polizei anlief, griffen wir zu Bordmitteln:

Wir brachten unser Beiboot, den „Kleinen Klaus“ zu Wasser und schnitten die Schraube frei. Nach 20 Minuten waren wir wieder manövrierfähig.  Der Polizei, die extra uns zuliebe noch einmal ausgerückt war, begegneten wir in der Hafeneinfahrt. Die Beamten sahen uns von weiten und rückten wieder ein, ohne mit uns Kontakt aufzunehmen. Dennoch gilt ihnen unser Dank, denn sie hätten uns ganz sicher eingeschleppt, hätten wir den Aegir nicht wieder flott bekommen.

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Nun liegen wir hier im Hafen beim Yachtclub Dessau, mit Landstrom und Duschen, haben gut gegessen (Kassler mit Spiegelei) und können morgen früh wieder mit der ersten Dämmerung weiterfahren. Der Telefonkontakt mit dem Hafenmeister war spektakulär unspektakulär, und wir können diesen Hafen uneingeschränkt empfehlen! Der „Kleine Klaus“ liegt hier auf dem Bild noch neben uns. Mittlerweile liegt er aber wieder bei uns auf dem Dach.

Ein Kommentar

  1. Hallo, da habt ihr ja Glück gehabt, das es nichts schlimmeres war. Aber um einen Tauchgang bei
    der Temperatur zu vermeiden – hier mein Tip.
    Ein Leinenende immer um das Fußgelenk binden oder an den Bierkasten. Das erhöht extrem die Aufmerksamkeit :-)) Wir wünschen euch noch eine gute Reise und immer eine Hand breit……
    Wolfgang und Carola

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